Gutes unverpackt – Regional, bio und mehr – alles ohne Plastikverpackung
Wer kennt das nicht? Gerade eingekauft und alles eingeräumt, schon ist der Mülleimer voll mit Plastikverpackung. Dabei kommt man sich vor, als wäre der Mülleimer voller als der Kühlschrank.
Wer bei Gutes unverpackt in Kirchberg einkauft, hat dieses Problem nicht. Hier bringt man seine Vorratsgläser mit und kann die Ware direkt einfüllen. Und zwar nur so viel, wie man wirklich benötigt! Andere Ware, wie Getränke sind in Mehrwegflaschen, Honig in Pfandgläsern und andere wenige Dinge zumindest in Pappe verpackt. Das Sortiment wird dabei stetig erweitert. „Mein Sortiment passe ich den Bedürfnissen meiner Kunden an. Wer etwas vermisst, soll sich einfach bei mir melden und ich schaue, ob es möglich ist, dieses Produkt in mein Sortiment aufzunehmen“, so die Inhaberin Judith Vogt.
Regional geht vor
Bei der Auswahl der Produkte versucht Judith Vogt diese zuerst einmal über regionale Erzeuger zu beziehen. Wenn es möglich ist, sollten diese zudem biologisch angebaut oder zumindest in Bio-Qualität sein. Aber für sie geht Regionalität vor Bio.
Folgende regionale Produkte erhält man in ihrem Unverpackt-Laden:
- Honig und Kerzen vom Hunsrücker Bienenkorb
- Rapsöl, Leinöl, Leinsamen und Backmohn von Schnorbach
- Säfte, Gelees, saisonales Obst vom Bio-Obsthof Bender
- Gemüse vom Hunsrückerbiogemüse von Ragna Stemmer bzw. von der Öko-Marktgemeinschaft Saar-Pfalz-Hunsrück
- verschiedene Getreidesorten sowie Mehle von der Getreidemühle Ulrich Lorenz in Weitersbach
- Energiekugeln der Firma Govinda in Birkenfeld (bio)
- saisonal Erdbeeren aus Maitzborn
- Eier aus Freilandhaltung von Daniels Hühnerhof aus Seibersbach
- Die Swak-Zahnbürste aus Morbach-Hunolstein
- Schwollener Sprudel
- Kaffee aus kontrolliert biologischen Anbau, geröstet in der Kafferösterei Puricelli in Bad Kreuznach
Die Lieferkette zwischen den regionalen Anbietern ist mittlerweile so gut wie verpackungsfrei. Leere Behälter kommen zurück zum Anbieter und werden neu aufgefüllt. Besser geht es nicht!
Und es geht weiter…
Weitere Produkte sind bereits in Planung. Frau Vogt möchte den Bereich Körperpflegeprodukte, vor allem im Bereich der Monatshygiene, ausweiten.
Im Bereich Süßwaren fehlt ihrer Meinung nach noch Schokolade. Zudem möchte sie gerne demnächst regionales Brot verkaufen, sowie im Bistrobereich süßes Gebäck anbieten. Bisher hat sie aber noch keinen Bäcker gefunden, der sie beliefert. Wer einen Bäcker kennt oder selbst einer ist, der ihr dafür das Brot backen möchte, darf sich sehr gerne bei ihr melden! „Jeden Dienstag wird bei uns bereits veganer Kuchen gebacken. Ich teste im Moment auch glutenfreie Varianten für Zöliakie-geplagte Kunden. Meine Kunden sind sozusagen ab und zu meine Versuchskaninchen. Aber statt die Nase zu rümpfen, helfen sie mir gerne, probieren und geben mir ehrliche Rückmeldung, ob mein Experiment gelungen ist oder ich noch daran arbeiten sollte. Ich muss auch zugeben, ich habe sehr nette und entspannte Kunden, die sich auch nicht daran stören, wenn meine Kinder im Laden herumrennen und mal etwas lauter sind“, so die dreifache Mutter.
Mehr als nur ein Unverpackt-Laden
Das Konzept des Unverpackt-Ladens in Kirchberg geht aber über das Verkaufen von loser Ware hinaus. Dienstags und donnerstags bietet Frau Vogt alternativ zum „normalen Mittagstisch“ der umliegenden Anbieter einen „veganen Mittagstisch“ an. Alle, die einen fleischlosen Mittag einlegen wollen, bekommen hier ein Gericht, das zudem aus überwiegend regionalem, biologisch angebautem Gemüse und Zutaten besteht, die es im Laden zu kaufen gibt. Getränke wie Apfelsaft, Bionade oder einfach nur Wasser gibt es ebenfalls. Aber auch einen handgefilterten Kaffee oder Tee kann man hier trinken oder zur Mitnahme erhalten, wenn man einen Thermo-Becher mitbringt.
Dienstags gibt es die Möglichkeit Käse und andere Milchprodukte vor dem Laden zu erhalten. Hier steht der Verkaufswagen von Roman Kammerzell ab ca. 14 bis 18 Uhr.
In letzter Zeit fanden auch verschiedenste Veranstaltungen statt: Vorträge rund um Plastikvermeidung oder Erlebnisfasten, ein Bastelnachmittag zum Thema Weihnachtsbaumdeko, um nur einige zu nennen. Dem sollen sich noch Vorträge wie beispielsweise zum Thema Kosmetik und Hautpflege, Kochabende und weitere DIY-Workshops anschließen.
Auch Kooperationen mit Vereinen, Schulen, Kindergärten und Verbänden kann sich Judith Vogt gut vorstellen. „Ein Kindergarten war bereits hier. Die Resonanz war positiv.“, sagt Frau Vogt, „Ein wichtiges Anliegen ist mir außerdem die Kooperation mit „Plant for the planet“.
Das Ziel dieser Organisation, die von einem damals 9-jährigen Jungen ins Leben gerufen wurde, ist es, 1000 Milliarden Bäume zu pflanzen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und somit die Zukunft der Kinder zu sichern. Für jeden verpackungsfreien Einkauf in meinem Laden, bekommen meine Kunden einen Stempel auf ihre Baumkarte. Nach 10 Stempeln erhalten sie dann einen Baumgutschein und ein Baum wird von dieser Organisation gepflanzt.“
Kräuter und mehr
Mithilfe des Naturkräutergartens aus Fronhofen (bei Kleinich) von Maiga Werner soll ein Kräuterhochbeet im Gartenbereich des Unverpackt-Ladens entstehen. Die dort angebauten Kräuter sollen zum einen Verwendung für die Mittagsgerichte finden und zum anderen zum Verkauf angeboten werden. Maiga Werner hat zudem die Hunsrücker Hanfkampagne ins Leben gerufen. Bauern der Region bauen Öl- und Faserhanf an. „Die Hanfprodukte wie z.B. Hanföl oder Hanfsamen, die Maiga Werner herstellt, möchte ich ebenfalls in mein Sortiment aufnehmen!“ , so Frau Vogt.
Kein Stillstand in Sicht
Ihr seht, bei Gutes unverpackt in Kirchberg geht es immer weiter. Mit euren Anregungen könnt ihr das Angebot mitgestalten und dazu beitragen, dass ihr die meisten Produkte unverpackt erhaltet, die ihr so zum Leben benötigt.
Im Mai feiert der Laden sein einjähriges Bestehen. Hierzu gibt es in der ersten Maiwoche jeden Tag eine andere tolle Aktion. Tragt euch diese Woche schon einmal im Kalender ein!
Der nächste Einkauf in Gutes unverpackt
Um den Einkauf zu erleichtern, gibt es online eine aktuelle Sortimentsliste. Somit könnt ihr den Einkauf zuhause vorbereiten, die nötigen Behälter zusammensuchen, zum Laden stürmen und die Ware abfüllen.
Ihr habt keine Zeit zum Einkaufen? Kein Problem!
Bringt eine Einkaufsliste mit der angegebenen Menge und eure Behälter vorbei. Während ihr einen Termin wahrnehmt oder sonst etwas erledigt, füllen euch die lieben Verkäuferinnen die Waren ab. Anschließend müsst ihr nur noch euren Einkauf abholen kommen und bezahlen.
Weitere Informationen erhaltet ihr auf der Homepage oder auf der Facebook-Seite von Gutes unverpackt.
Also, worauf wartet ihr noch? Geht mal hin!